НЕМЕЦКИЙ АЛФАВИТ
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Schüttelreime

Der Schüttelreim ist eine Reimform, bei der die Anfangskonsonanten der letzten beiden betonten Silben miteinander vertauscht werden. Er stellt somit eine Sonderform des Doppelreims dar (die letzten beiden betonten Silben jeder Zeile reimen sich). Beispiel: „Ich geh jetzt in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald.“

Schüttelreime sind seit dem 13. Jahrhundert bekannt und waren damals noch eine ernstzunehmende Gedichtform. Seit dem 19. Jahrhundert werden Schüttelreime hauptsächlich für vergnügliche Zweizeiler verwendet, oft mit anzüglichem Inhalt.

Es gibt ganze Bücher in Schüttelreimform, z. B. Versionen von Goethes „Faust“ oder einen Opernführer. Bekannte Schüttelreimer sind zum Beispiel Franz Mittler, Anton Kippenberg (Benno Papentrigk), Clemens Plassmann (C. Palm-Nesselmann), Emil Harms-Kotusov, Walter Bernays, Günter Nehm, Miguel Herz-Kestranek.

 

A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  P  Q  R  S  T  U  V  W  X  Y  Z    

A

  • " 'Ach Gottchen', sprach der Sohn betroffen, // 'die Mutter liegt vorm Thron. Besoffen...' "
  • "Auf der Liebesreise // sprach der Leibesriese: // "Reib es, Liese!" // Und sie rieb es leise."
  • "Auf Pille nicht noch Salbe hoff', // wer täglich dreizehn Halbe soff." – Eugen Roth
  • "Aus zogen sie mit bunten Wimpeln // heim kamen sie mit wunden Pimpeln."

B

  • "Bei wem sich Geist und Fresse paaren, // wird stets gut bei der Presse fahren."
  • "Beim Zahnarzt in den Wartezimmern // hört man oft auch Zarte wimmern."
  • "Buddha, nach der netten Fabel, // starrt auf seinen fetten Nabel."

C

  • "Cäcilie tät mit Castor pennen, // später lernt sie 'nen Pastor kennen."

D

  • "Da klagte unser Sängerlein: // Mein Auftritt sollte länger sein!"
  • "Da Pferde oft aus dem Zügel flüchten, // Will ich doch lieber Geflügel züchten. – Erich Mühsam, Fröhliche Kunst, 1 (2), Juli 1902, S. 180
  • "Da wieder mal der Bundesrat // das Volk um etwas Rundes bat, // so hoff ich, dass die Hundesteuer // der Magistrat mir stunde heuer." – Erich Mühsam
  • "Das Kind, das geplärrt hatte, // saß auf der Herdplatte."
  • "Das Mädchen mit dem schicken Duft // vermählt sich mit dem dicken Schuft." – Franz Mittler
  • "Das rechte Bein der Purzel winkelt, // bevor er an die Wurzel pinkelt."
  • "Den man in deine Kammer sandt // Das war ein Mann aus Samarkand."
  • "Der da mit der Schuppenflechte, // der füllt bei uns die Fluppenschächte."
  • "Der große Dichter Grimmelshausen // erzählt von Höll- und Himmelsgrausen."
  • "Der Knabe stiehlt am Baume fleißig, // Schon hat er eine Pflaume bei sich." – Erich Mühsam, Fröhliche Kunst, 1 (1), Juni 1902, S. 83
  • "Der Kurti ließ ein Stinkerl wehn, // drum muss er jetzt im Winkerl stehn!" – Franz Mittler
  • "Der Lehrer vieler Flötenklassen // wollt Schülern an die Klöten fassen."
  • "Der Männerchor trinkt Bier vom Fass, // betrunken sind schon vier vom Bass."
  • "Der Mond am Himmel golden hing, // als ich zu meiner Holden ging."
  • "Der Ringer schwingt die derbe Hüfte, // dem Arsch entquellen herbe Düfte."
  • "Der Sänger singt am Weiher leise, // doch singt er etwas leierweise." – Erich Mühsam, Fröhliche Kunst, 1 (1), Juni 1902, S. 83
  • "Der Schnee, den du in Flocken siehst, // dir unten in die Socken fließt."
  • "Die Boxer aus der Meisterklasse // boxten sich zu Kleistermasse // und aus dem ganzen Massenkleister // erhebt sich stolz der Klassenmeister."
  • "Die Liebe und das Leben ehren – // Das möchten wir Euch eben lehren." – Erich Mühsam, Fröhliche Kunst, 1 (1), Juni 1902, S. 83
  • "Die Nacht war schön im Liegewagen, // bald Kinder in der Wiege lagen.
  • "Die Oma jetzt im Wohnheim weint, // weil sie nicht mehr in Weinheim wohnt.
  • "Die Predigt, mit Gefühl gestaltet, macht Hände im Gestühl gefaltet."
  • "Die Wiener Philharmoniker im Goldenen Saal, // Lassen sich dick besolden. Egal.
  • "Die Ratten kacken auf die Erlagscheine, ich geh’ jetzt ’rüber und erschlag’ eine!" – Schüttelreime von Gunkl (Günther Paal)
  • "Don Qujote war gutmütig // zu jeder Zeit mit Mut gütig."
  • "Du bist // Buddhist."
  • "Du bist ein altes Hurenbeidl, // frisst mir weg mein Burenheidl!"
  • "Du schriebst zuweilen argen Mist, Franz! // Doch weil's von Lehar ist, so frisst man's!" – Franz Mittler
  • "Du musst Dein Brot gut kau'n // dann wird Dein Kot gut braun!"

E

  • "Ein Auto fuhr durch Gossensaß, // Und kam in eine Soßengass, // So dass die ganze Gassensoß // Sich über die Insassen goss."
  • "Ein Mücklein wollte Reisen machen, da flog's in einen Meisenrachen!" – Franz Mittler
  • "Ein Reisender braucht Schuhe, // ein Scheißender braucht Ruhe."
  • "Ein Wand'rer steigt auf's Matterhorn, // den Muskelkater hat er mor'n." [E. Härri]
  • "Er hob sie in den Damensattel, // da sah er ihre Samendattel."
  • "Erst hatte er einen forschen Pimmel, // dann nur noch einen Porsche-Fimmel."
  • "Erst schenkt er ihr 'ne Perlenkette, // dann geht sie in des Kerlen Bette."
  • "Erst scherzt er mit dem dreisten Lieschen // dann schmerzen ihn die Leistendrieschen."
  • "Erst war es nur ein Blickgefecht, // dann hat er für den Fick geblecht."
  • "Es essen manche Sippen Kuchen, // wenn Arbeitslose Kippen suchen."
  • "Es dufteten des Recken Hosen, // wahrlich nicht nach Heckenrosen.
  • "Es gibt der laute Zeisig Ruh’, // stopft man sein Maul mit Reisig zu."
  • "Es ist nicht leicht, von Kant zu Hegeln // so mit der linken Hand zu kegeln."
  • "Es klapperten die Klapperschlangen, // bis ihre Klappern schlapper klangen."
  • "Es sprach der Graf von Rubenstein: // Mein Hund, du bist nicht stubenrein!"
  • "Es sprach der Herr von Finkenstein: // Die Harzer Käse stinken fein!"
  • "Es stört den scharfen Brummer nicht, // wenn’s Bettchen bei der Nummer bricht."
  • "Es trommelten die Schellwale // mit Kraft auf einer Wellschale. // Zusammen mit der Walschelle // gab dies die schönste Schallwelle."
  • "Es war einmal ein braver Hai, // der frass statt Menschen Haferbrei."
  • "Es war noch Licht im Nasenloch, // Denn seine Popel lasen noch."
  • "Es wird verdammt zur Stollenschicht, // wer einfach in die Schollen sticht."
  • "Erst ließ der Koch die Schürze fallen // drauf hört' man seine Fürze schallen."
  • "Erst spielten sie am Teich ein Weilchen, dann spielten sie mit weichen Teilchen."
  • "Mir fällt es schwer, doch ich kann sagen // wen sie alsbald zu Grabe tragen"

F

  • "Frauen, die die Wimpern pinseln, schon mal gern beim Pimpern winseln."
  • "Für dreißig Schillinge, // scheiß ich Drillinge."
  • "Für ein Cornetto Heidelbeer, // zeig ich meinen Beidl her."

G

  • "Gerd aß // Erdgas."
  • "Gibst Du dem Mops Sardellenbutter // frißt er sie nicht. Doch bellen tut er."
  • "Gut jodeln kann der Steiermärker, // im Jüdeln ist der Meier stärker."

H

  • "Heut essen wir den Suppenhahn, // den gestern wir noch huppen sahn." – Spruch auf einem Kochtopf
  • "Hinter einem Schnurhaufen, // hört man eine Hur' schnaufen!"
  • "Hinter ein paar Fichtenwurzen, // hört ich einen Wichten furzen!"

I

  • "Ich esse gerne Speck und Ei, // dann geh ich in die Eck und spei."
  • "Ich gehe auf die kühle Mole / und hol' für meine Mühle Kohle. / 'Wozu brauchst du die Kohle, Mühle?' / 'Zu mahlen sie in Moleküle!'"
  • "Ich hab ein Weinfass, fein was?"
  • "Ich muss jetzt auf das Örtchen toben, // aß viel zu viele Törtchen oben."
  • "Ich sah gestern einen Hund graben – das muss doch einen Grund haben."
  • "Ich weiß, warum so viele Mädchen in die Kissen weinen: // Sie sehnen sich nach einem Freund und wissen keinen."
  • "Ick war // Vikar."
  • "Im Juli gibt es heiße Nächte, // da fängt man in der Neiße Hechte. – Heinz Erhardt
  • "Immer mehr Lädchen suchen Lehrmädchen."
  • "Immer wenn er Spesen las, // machte ihm das Lesen Spaß."
  • "In Hosen voll mit Hängeärschen // muss fürchterliche Enge herrschen."
  • "In modernen Sittendramen // kriegt oft die Frau von Dritten Samen."
  • "In Wattenscheid fällt der Schatten weit."
  • "Ich vernasch Dich scheibchenweise // oje, da kommt mein Weibchen, Scheiße!"
  • "Ich kenne einen Schweinemäster // der ist so dick wie meine Schwester"
  • "Ich werd' mich an die Lotte ketten // die macht die besten Kotteletten."
  • "Ich stand auf einer Landungsbrücke // und schaute in die Brandungslücke."
  • "Ich komm grad von der Weißbierschank // schau wie ich von dem Scheiß Bier wank."
  • "In Höhlen und Grotten // lässt sichs Gröhlen und Hotten."

J

  • "Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald" – Martin Kippenberger
  • "Jeder Mann ist seines Glückes Schmied, doch nicht jeder hat ein schmuckes Glied."

L

  • "Leicht ist es, schüttelnd hinzusabbern // doch meist scheint's mit dem Sinn zu happern." – Eugen Roth
  • "Lieber mit den Titten wippeln, // als zu Fuß nach Witten tippeln."
  • "Lieber Schamlippen küssen, // als sich lahm schippen müssen."

M

  • "Machst du mir keinen Topfenstrudl // werd ich dich nicht stopfen, Trudl."
  • "Man konnte schon in Jugendtagen // mich mit dem Worte »Tugend« jagen." – Franz Mittler
  • "Man wollte sie zu zwanzig Dingen // in einem Haus bei Danzig zwingen."
  • "Mit den Bekennern neuer Lehren // ließ Nero manchen Leu ernähren."
  • "Morgens der Berge schimmernde Weiße, // abends der Geigen wimmernde Scheiße."

N

  • "Natürlich könnt ihr, meine Hessen, // euch stets mit Heinrich Heine messen."
  • "Nicht immer hat die feiste Mutter // für's Baby auch das meiste Futter."
  • "Norddeutsche an der Eider leben, // doch ist die Landschaft leider eben."
  • "Nur Wasser trinkt der Vierbeiner, // der Mensch findet's Bier feiner." – Heinz Erhardt
  • "Nur wegen dieser schiachen Katz // vergriff er sich am Kirchenschatz." – Franz Mittler

O

  • "Oft hängt bei einem forschen Mädchen // die Tugend nur am morschen Fädchen."

P

  • "Pu der Bär // ist pubertär."
  • "Polit-Kommissäre, die das Soll überwachen // tragen bei Kälte schwere Woll-Übersachen."

R

  • "Radikale Klassengeister / sprühen in den Gassen Kleister, // wo PKWs der Geisterklassen // dann fahren durch die Kleistergassen."
  • "Reime, für andere Leute gemacht, // worüber dann diese Meute gelacht."

S

  • "Sag bitte nicht, du Schmierfink, // wenn ich der Damen vier schmink."
  • "Selbst der Eunuch, der Hodenlose, // kauft bei Frey die Lodenhose."
  • "Sechsmal am Tag im Rosenhaus // schlüpft Rosi aus den Hosen raus."
  • "Sich ein in seinen Trauerfall hüllt er. // Die Welt mit seinem Klagehall füllt er. // Er schreibt es auf mit goldnem Füllhalter, // und wenn du helfen kannst, so hülf Alter."
  • "Sie achtet nicht der Notenregeln // und klimpert nur mit roten Nägeln." – Franz Mittler
  • "Sie brauchte nur das Becken heben, // schon spürte man die Hecken beben."
  • "Sie fuhr mit dem Bus bis nach Hietzing // weil Sie mit dem Piercing am Sitz hing."
  • "Siegfried trank mit Hagen Saft, // da rülpsten beide sagenhaft."
  • "Siehst du dort den Pudel rennen, // er will bei seinem Rudel pennen."
  • "So manchem gilt die Treue nix, // er sinnt auf immer neue Tricks!"
  • "So riet ich ihm zu Natrium, // doch setzte er den Rat nie um.
  • "Statt dass sich die Range wusch, // schmiert sie auf die Wange Rouge." – Franz Mittler
  • "Seh ich die beiden Moppel dort, // denk ich sofort an Doppelmord" – Otto Waalkes

U

  • "Und weil er Geld die Menge hatte, // lag stets er in der Hängematte."
  • "Unter einer Fichtenwurzel // hört' ich einen Wichtel furzen."
  • "Unter einer Steppdecken // kann so mancher Depp stecken"

V

  • "Vertrauet bei den schweren Dingen // auf Engel und auf deren Schwingen."
  • "Verwelkt ist ihre müde Pracht, // das ist's, was sie so prüde macht." – Franz Mittler
  • "Vom Anstand bitte trennen, Papst, // wenn du des nachts zum Pennen trabst. // Ob du es mit den Nonnen wagst, // wenn du am Berg der Wonnen nagst?" – Schüttelreime von Wolfgang Heidschuch, "Der Papst", ichraffs.net
  • "Von alters her sie hocken beim // Äppelwoi in Bockenheim."

W

  • "Warum trinken Warzenschweine // immer nur vom schwarzen Weine? // Weil sie, wenn sie weißen hätten // würden anders heißen, wetten?"
  • "War'n Sie schon in Mottls "Tristan"? // Was geht mich des Trottels Mist an? // Schafft euch lieber ein drittel Most an // und sauft euch mit diesem Mittel Trost an" (Felix Mottl 1856–1911, Deutscher Dirigent; "Tristan und Isolde" Oper von R. Wagner)
  • "Weil die beiden Moppel dort // gar so grässlich zwiegesungen, // hat durch einen Doppelmord // man zum Schweigen sie gezwungen."
  • "Weil verkehrt die Weichen lagen, // wurd' der Zug zum Leichenwagen."
  • "Wenn Du für Deine Leier fichst, // So tu' es ernst und feierlichst." – Julius Stinde, Die Kunst des Schüttelreimens
  • "Wenn Butter kommt aus Danzig ran, ist meistens sie schon ranzig dann."
  • "Wenn ich ein Haus mit Stuck schmück, // dann wird es stets ein Schmuckstück."
  • "Wenn ich im Laden mause Sachen, // dann kann ich eine Sause machen."
  • "Wenn Mangel an Mut wär, dann hülfe ein Wermut, doch in diesem Wutmeer schafft der nur noch mehr Wut."
  • "Wer andere in die Möse beißt, // ist böse meist."
  • "Wer dichten will, der täte gut, // er macht' es so, wie Goethe tut!" – Erich Mühsam
  • "Wer zu lang in Pisa liegt // riskiert, dass ihn die Lisa piekt."
  • "Wir fuhren einst durch Gossensaß // und fuhren durch die Soßengass // bis dass die ganze Gassensos // sich über die Insassen goss "
  • "Wir haben einen Hausmeister // Maus heißt er // Im Keller meist haust er // Und wie's heißt, maust er."
  • "Wo bis't // Bovist?"
  • "War das nicht der Schlingensief // der da stets beim Singen schlief?" [Johann König]

Z

  • "Zu Spitzenpreisen // in Pritzen speisen. // Ich will nicht Milch zum Spitzenpreis, // doch Eis ich gern in Pritzen speis."
  • "Zwecks Heirat lief die Nichte Ski, // doch klappte die Geschichte nie!"

 

Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Schüttelreime

 

 


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